Afrika 2000
Die Überfahrt
Donnerstag, den 2. November

Leichter Seegang, warmes Wetter, Almuts Auge ist inzwischen schon wieder sogut wie neu. Nur die Nase bleibt weiterhin verbogen. Man kann nicht alles haben.
Abgesehen von einigen Wolken war der Sternenhimmel wunderbar. Allerdings ließ sich das Kreuz des Südens nicht blicken. Laut Sternenkalender hatten wir auch eine blöde Jahreszeit erwischt, denn von Oktober bis Januar ist es hier auch nicht zu sehen. Schade, daß mit jedem Tag der letzte näherrückt. Ich verspürte noch nicht die geringste Lust, das Schiff zu verlassen, hier stimmte einfach alles und in dieser Sternennacht fehlte nur noch das dezente Gegröhle von Hans Albers.
"Wie blau
ist das Meer, wie groß kann der Himmel sein...
Ich schau
Hoch vom Mastkorb weit in die Welt hinein.
Nach vorn
Geht mein Blick zurück darf kein Seemann schau'n.
Kap Horn
Liegt auf Lee, jetzt heißt es auf Gott vertrau'n.
Seemann, gib acht, denn strahlt auch als Gruß des Friedens
Hell in die Nacht das leuchtende Kreuz des Südens,
Schroff ist das Riff und schnell geht ein Schiff zugrunde.
Früh oder spät schlägt jedem von uns die Stunde.
Auf Matrosen, ohe! Einmal muß es vorbei sein...
Einmal holt uns die See, und das Meer gibt keinen von uns zurück.
Seemanns Braut ist die See. Und nur ihr kann er treu sein.
Wenn der Sturmwind sein Lied singt, dann winkt mir...
...der großen Freiheit Glück."


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