Afrika 2000
Das dicke Ende
Montag, 27. November

In aller Frühe die Hotelrechnung bezahlt und dorthin gestiefelt, wo mich der Bus am Freitag abgeladen hatte. Da ich der einzige Fahrgast war wurde ich mit dem PKW zum Flughafen gebracht. Es war eine schwarze Peugeot-Limousine, Fahrer mit schwarzem Anzug und Krawatte. Hatte was, aber es wäre auch ein wenig übertrieben, extra wegen mir einen riesigen Bus zum Flughafen zu jagen.
Am Flughafen ging alles recht schnell und unproblematisch, bald schon saß ich wieder im Flugzeug. Buenos Aires war auf dieser Reise bisher die Stadt in der es mir am besten gefallen hatte, fast noch besser als Abidjan und das, obwohl ich ohne Auto unterwegs war. Hier mußte ich wieder her, wenn alles gut ging, dann würde das wohl im Februar der Fall sein. Und hier kann ich auch mal wieder Abidjan-Brigitte besuchen, das hat schon was.
Gegen Mittag war ich wieder in Brasilien, nur diesmal als Gringo, nun hatte ich es schriftlich und das Spiel konnte wieder von vorne beginnen, nur hatte ich diesmal bessere Karten. Gleich nach der Ankunft suchte ich den Typen auf, den mir der Mensch von der "Receita Federal" ("Bundesrezept"?) empfohlen hatte. Ich legte ihm die Situation dar und er begann sofort dafür zu Sorgen, daß das Auto aus dem Container kommt, damit schon mal diese Kosten wegfallen. Ich sagte ihm, daß ich das persönlich machen will. Er meinte, daß es nicht möglich sein dürfte, ich dürfe nämlich das Gelände des Zollagers nicht betreten. Nur hatte ich aus Instinkt in Abidjan darauf bestanden, daß ich beide Schlüssel behalte. Wir verblieben so, daß ich am Donnerstag nach Santos fahre und dort auf weitere Anweisungen warten werde.
Am Tag darauf mußte ich auf einem dämlichen Amt meinen kompletten Paß zweimal kopieren und zweimal beglaubigen lassen, auch die leeren Seiten. Das war unbedingt nötig, weil man ohne das nichts machen kann, aber Gesetz ist Gesetz und Schwachsinn ist Schwachsinn und beides scheint hier gleichbedeutend. Diese Paßkopien wollte niemals irgendjemand sehen.


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