Afrika 2000
Das dicke Ende
16. und 17. Dezember


'Hochwasser in Santos'Ein paar Tage noch blieb ich in Santos, ließ am Samstag bei einer Mercedes-Benz-Niederlassung Namens Divena-Litoral einen kostenlosen Check machen, so wie es auf riesigen Transparenten unter anderem in Deutsch dastand ("Lassen Sie hier kostenlos ihren importierten Mercedes checken."). Möcht bloß wissen für wen. Aber das war zweitrangig. Einen Mercedes hatte ich wieder, importiert ist er auch, also mal vorbeischauen. Leider wurden meine Erwartungen dann doch enntäuscht. Einen 123er hatten die bis dahin noch nie gesehen und einen Diesel schon zweimal nicht. Autos gibt es ja in Brasilien, wie schon erwähnt, grundsätzlich keine, nur diesen lachhaften, rollenden Müll, weil sie zwar selber keine Autos bauen können, aber auf importierte Autos solche Zölle legen, daß sich nur die wenigsten Leute ein anständiges Auto leisten können.

Das führt natürlich dazu, daß wahrscheinlich selbst die Malinesen einen Lachkrampf bekämen, wenn die wüßten, was hierzulande so auf den Straßen unterwegs ist. Als ich sah, wie alle Mechaniker das Auto anstarrten und nicht ungläubig fragten, ob das wirklich ein Diesel sei, da dachte ich mir, es sei wohl besser, wenn die die Finger von meinem Schnucki lassen.

Also doch nichts mit dem kostenlosen Check... Kostenlos gibt's hier nur irgendwelche Krankheiten, schätz ich. Wo bin ich hier nur gelandet? Was für ein Kackland. Ich wußte es schon immer, schon als kleiner Bub. Welcher Teufel hat meinen Vater geritten, als er sich statt für Schweden für diesen Misthaufen hier entschieden hat? Aber jetzt, wo das Auto wieder da war, war dies alles halb so wild... Wenn auch Brasilien für mich nun wohl auf alle Zeiten das bleiben wird, was es ist: Das beschissenste Land, das ich bisher bereist habe. Nie wieder.


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