Gammel in Mexiko 2003
Dienstag, 24. Juni

In der Nacht wurde ich wach von einzelnen Regentropfen, die ich im Gesicht spürte. "Fuck!", schrie ich hinunter zu José, während ich in meine Stiefel schlüpfte, "schnell, in Deckung!" Er verstand erst nicht, merkte aber sehr schnell, worum es ging und sah, daß er unter das Dach der Halle kam. Es setzte ein starker Regen ein, als ich nahm mein Bettzeug vom Dach, warf es auch in die Halle, dann startete ich den Boliden und wollte ihn ebenfalls in die Halle fahren. Aber da kam auch schon ein Wichtigmacher von der Tankstelle und meinte, das ginge nicht. Irgendwas Deutsches findet man überall... Neben dem Eingang der Halle hing eine Marquise. Ich stellte das Auto so gut es eben möglich war, darunter. Der Regen hörte bald wieder auf und ich legte mich wieder auf das Dach. Das Auto stand so, daß die Bleche unter der Marquise waren. Es regnete noch ab und zu leicht, aber da kein Wind ging, störte es mich nicht weiter.
Am Morgen herrschte an der Tankstelle reger Betrieb. Davon wurde ich dann auch allmählich wach. Es war Neun Uhr. Wir packten unsere Sachen, frühstückten noch gemütlich und dann fuhren wir zur Grenze.
Wir stellten uns wieder an den gleichen Platz, wie am Vortag und ich ging los, um den Papierkram zu erledigen. Beim Zoll war wieder keiner da. Ich fragte nach, wann denn der Zoll die Güte hätte, mit seiner Arbeit zu beginnen. "Die haben seit halb Neun offen." Ich sah nach, ob ich mich nicht verschaut hatte und fragte dann noch mal nach, ob der Zoll auch wisse, daß er geöffnet ist. "Ja, der ist offen." Ich stellte mich vorne hin, da, wo die Autos vorbeifuhren. Da steckte ich mir eine Cigarette an und winkte die Autos durch. Ich hatte meine khakifarbene Uniform an und die Kraftfahrermütze. Der eine oder andere verwechselte mich wohl. Einige schauten mich verstört an, andere hoben die Hand, um sich zu bedanken. Ich lächelte freundlich und winkte weiter. Da kam ein Mann in Zivil und fragte mich, wo der Zoll sei. "Der Zoll? Das ist völlig egal, denn der hat entweder zu, oder es ist keiner da... Welcome to Mexiko." Er ging hinein, wo die Büros waren und kam wieder raus, fragte nach, wo man die Papiere machen könne. "Guter Mann", sag ich, "ich hab keine Ahnung, ich wart schon seit gestern drauf, meine Papiere zu erledigen, wir haben beide dasselbe Problem... Ich bin nur ein Tourist." Jetzt schien er es langsam zu kapieren. "Dann warten wir halt", meinte er. Ich bot ihm eine Cigarette an, winkte dabei immer fleißig die Autos durch. "Was machst Du da eigentlich?", wollte er wissen, "ich dachte erst, Du wärst ein Grenzer." Ich erklärte ihm, daß es an dieser Grenze egal sei, wer mit was ins Land fährt, jeder macht, was er will und ich will eben die Autos durchwinken. Das hab ich so gelernt, man muß den Leuten nur auf die Nerven gehen, dann fertigen Sie einen ab, damit sie einen loswerden. Aber hier schien es niemanden zu stören, daß ich Hinz und Kunz durchwinkte. Als wir da so redeten, kamen die beiden Weiber vom Vortag vorbei, jede hatte was zum Essen in der Hand. "Einen wunderschönen guten Morgen wünsch' ich! Und? Fit? Machen wir heute Papiere?" Sie baten mich darum, mitzukommen, die Papiere würden gleich erledigt. Ich ging hinein, der andere, der angekommen war winkte noch schnell ein Auto durch, grinste recht diebisch und folgte uns dann. Ich legte ihr alles hin, was ich an Papieren hatte: Führerschein national, Führerschein international, Fahrzeugschein national, Fahrzeugschein international, Paß und Kreditkarte. Sie sah sich alles durch. Fragte mich, was was sei, ich erklärte es ihr. Dann gab sie mir alles zurück und sagte: "Ich brauche eine Kopie vom Fahrzeugschein, vom Führerschein, vom Paß und von der Karte, die Dir die Immigration bei der Einreise gegeben hat." Das schon wieder... "Ja, kein Problem, das können Sie alles kopieren..." Ich weiß natürlich mittlerweile, daß es in diesen Kackländern üblich ist, daß man zum Kopieren geschickt wird. Die Kopien braucht kein Mensch, aber der Copyshop, meist eine abbruchreife Wellblechbude, kann noch ein paar Pfennige verdienen. Wenn die Kopien nämlich so wichtig wären, dann hätten sie hier nämlich einen Kopierer, der zur Grundausstattung eines jeden Büros gehört. Aber egal. Ich ging los, um mein Einreisekärtchen zu holen. Ich hatte das neulich in Playa gefunden und mich gefreut, daß ich das nicht in die Computertasche getan hätte. Eine Neuausstellung ist nämlich eine sehr teure Geschichte. Ich ging zum Auto und suchte meine Dokumententasche durch. Nichts. Dann ging ich zum Kofferraum. Als ich da suchte und immer nervöser wurde kam einer vorbei und sagte "Osama Bin Laden". Das höre ich schon seit Peru, langsam langweilt's. "Geh arbeiten, Du Kasper..." Ich fand und fand die blöde Einreisekarte nicht. Ratlos saß ich auf dem Beifahrersitz und fragte José. Er war nämlich an dem Tag, als ich sie gefunden hatte im Hotel. Daran konnte er sich noch erinnern. Aber nicht daran, wo ich sie anschließend hingepackt hatte.
"Scheißdreck, verdammter Scheißdreck..." Auch das noch. Ich hatte keinen Bock, stundenlang in dieser Hitze diese vermaledeite Rattenkarte zu suchen. Ebensowenig hatte ich Bock, ein paar hundert Dollar für eine neue auszugeben. Ich hasse Papier, das ist nur dazu da, um das Leben zu erschweren. "Weißt was?", sag ich zu José, "hier geht eh alles drunter und drüber..." Ich stieg aus und ging an die Brücke, wo die Immigration saß. Die war etwa 50 oder 100 Meter hinter dem Zoll. Ich hatte zwei Einreisestempel von Mexiko, keinen Ausreisestempel. Jetzt wollte ich versuchen, mir den dritten zu holen. Ich ging zu Fuß zur Brücke, dann machte ich, als ich außer Sichtweite war eine 180°-Wendung, als ob ich was vergessen hatte und ging eilig zur Immigration. Dort stellte ich mich hinten an und bekam mit, wie ein Mexikaner, wahrscheinlich ein Touristen-Guide, einem Amerikaner erklärte, daß jetzt in Mexiko alles über Computer laufe. "Jetzt wissen sie genau, wer rein und rausgeht. So wie früher, als jeder so lang in der freien Zone bleiben konnte, wie er wollte, das gibt es jetzt nicht mehr..." Das werden wir ja gleich sehen, dachte ich mir. Der vor mir wurde abgefertigt und ich kam dran. Ich reichte dem Beamten meinen Paß. er gab mir ein Formular, ich füllte es aus, gab es ihm zurück. 30 Tage gab er mir, dann blätterte er im Paß rum und setzte den dritten Einreisestempel - genau auf die Seite, auf der sich schon die anderen zwei befanden.Nun hatte ich drei. Einen mit einem kleinen Flugzeug, zwei mit einem kleinen Auto. Ich nahm mein Zeug und verschwand. Nun hatte ich alle Papiere beisammen, ging zum Copyshop und ließ alles auf ein Blatt kopieren. Damit latschte ich dann wieder zum Zoll zurück und reichte alles in den Schalter. Sie fragte mich, wieso ich alles auf einem Blatt hätte, sie wollte das eigentlich einzeln. "Das hätten Sie mir auch sagen können, erstatten Sie mir einfach das Geld für die Kopie und geben Sie mir eine Aufwandsentschädigung, dann kopier ich alles nochmal. Oder geben sie mir einfach das Zollpapier und Sie sind mich los." Sie akzeptierte die Kopie so, wie sie eben war, stellte die Papiere aus, gab mit den Aufkleber für die Windschutzscheibe und dann war ich entlassen. Ich fuhr sofort los, aber wir hielten kurz nach der Grenze an einem Weiher, damit José und der Hund baden konnten.

Das wäre ein besserer Nachtplatz gewesen, aber den hatten wir am Tag zuvor übersehen.

Um 11:00 Uhr ging es weiter in Richtung Veracruz. Der Hund hatte sich beim Baden im Weiher eine ziemlich große Wunde zugezogen, aber ihn selbst schien das am allerwenigsten zu stören. Auch recht. Zwanzig Minuten später kamen wir von der 307 auf die 186. Oder auch umgekehrt. War nicht wichtig, Hauptsache, es geht in Richtung Norden. Um 15.30 passierten wir Escárcega, kurz danach kamen wir an einem Chekpoint der Armee vorbei. Der Soldat winkte uns nicht durch, sondern bat darum, das Fahrzeug durchsuchen zu dürfen. "Bittesehr, alles ist offen", sag ich und gehe einen Schritt zurück. Man bat mich, das Plakat zu lesen, damit ich zur Kenntnis nahm, daß hier nach Drogen und Waffen gesucht wurde. Während der Durchsuchung, die völlig korrekt ablief, unterhielt ich mich mit dem Ranghöchsten, der bald seine Jungs zurückpfiff und uns weiterfahren ließ. Hier sah die Gegend schon wesentlich mexikanischer aus. Schlechter Asphalt, Bahnübergänge, die an Mauretanien erinnerten, Bruchbuden, ein wirres Durcheinander, wenn man gerade direkt aus dem geordneten Playa kommt. Es schien sich was zusammenzubrauen, über uns. Ich fuhr weiter und hoffte, daß es gutging. Ab und zu wollte es regnen, aber es hörte immer wieder auf, bevor es richtig anfing. "Wenn es so bleibt, dann haben wir kein Problem." Wir fuhren über Land, der Wind oder die Straße hatten gedreht, die Straße führte genau zu einem der dunklen Flecken am Himmel, der Wind kam von links, also genau zum nicht vorhandenen Fenster herein. Häßliche Blitze zucken links von uns und wir sahen dichte Schleier. Das war starker Regen. Ich gab mich der Hoffnung hin, daß die Straße im letzten Moment noch eine Rechtsbiegung machen würde, denn wir fuhren Südwest, die Generalrichtung war aber West. "Naja, wenn es wirklich heftig wird, dann halt ich vorher an und hol das Handtuch aus dem Kofferraum." Ich fuhr weiter, immer darauf achtend, daß die Sicht klar blieb. Ich hatte das schon mal in Brasilien erlebt. Man fährt direkt rein in eine Regenwand. Ich fuhr noch eine Weile. Dann ging es los, ohne eine letzte Warnung. "Chinga tu madre...", brachte ich noch raus, dann wurde alles vom Prasseln übertönt. Die schöne Theorien hatten nichts geholfen, denn der Regen hatte plötzlich losgelegt. Und gleich auf höchster Stufe. Der Wind trug ihn zum Fenster rein. "Mierda!!!" Das war, als ob ich in eine Waschstraße gefahren wäre. Ich kramte meine Papiere aus der Tasche und gab sie José. "Halt mal!" Ich war innerhalb kürzester Zeit klatschnaß. Ich nahm die Digitalkamera, die ich immer am Gürtel hab aus dem Etui und gab die auch José. "Halt mal das und gib mir ein Kissen von hinten!". Ich hielt mit einer Hand das Lenkrad, mit der anderen das Kissen und gab vollgas. Raus hier. Sicht gleich Null, aber der LKW hinter uns hatte sicher das gleiche Problem. Die Wischer liefen auf höchster Stufe, aber sie kamen nicht nach. Man hatte immer nur Bruchteile von Sekunden, um überhaupt etwas zu sehen. Dann liefen die Scheiben an. Klima anlage eingeschaltet, aber das hatte bei offenem Fenster wenig Sinn. Zusätzlich auch noch die Heizung, denn mir war eiskalt.

Siebzig km/h, Sicht gleich Null, starker Südost...

Wassereinbruch in Beifahrerfußraum! Hauplenzpumpe nicht vorhanden. Ganz schöner Flurschaden... Der Regen dauerte nicht lange. Vielleicht zehn Minuten, vielleicht eine viertel Stunde, aber mir kam es vor, wie Stunden. José sah auch nicht mehr als ich und wurde nervös. "Ich kann nicht anhalten, hier ist kein Standstreifen und hinter uns war vorhin ein riesiger LKW, der macht Kleinholz aus uns, der sieht nämlich auch nicht viel mehr als wir." Ich versuchte, den Kopf aus dem Fenster zu hängen, aber das war sinnlos, denn ich konnte die Augen nicht offenhalten, auch mit Brille nicht. Der Regen ließ nach, es prasselte etwas komisch auf dem Dach. "Hagelt es jetzt?" Wir sahen nach. Hier hatte es gar nicht geregnet, es war alles trocken. "Was ist das für ein komisches Geräusch? Das kann kein Wasser sein..." Es prasselte weiter. Ich langte aus dem Fenster, fuhr mit der Hand über das Dach. "Was ist das denn?" Ich hielt José einige braune Bollen hin. Sah aus, wie diese Steinchen, die man in Pflanzentöpfe tut. "Das ist das Hundefutter!", stellte José entsetzt fest, "das fliegt davon." Da war ich ja beruhigt. "Cool. Dann brauchen wir ja den Hund auch nicht mehr, oder?" Wir hielten an der Tankstelle an, um das eingedrungene Wasser zu lenzen. Ich wollte mit einem Lumpen anfangen, sah aber bald ein, daß das sinnlos war. Während José das Hundefutter zu retten versuchte, holte ich den Schlauch aus dem Kofferraum hielt ihn ins Wasser, saugte an und die Brühe lief raus. Bald konnte ich die Bilge lenz melden. Ich legte das Handtuch auf den Sitz und es ging weiter. Nun flüchteten wir vor dem Gewitter, das und einzuholen drohte. José versuchte mit Engelsgeduld den Hund dazu zu überreden, wieder einzusteigen. "Mein Gott, das geht so nicht..." dann zum Hund "Aufsitzen, hophopp." Er sprang mit einem Satz ins Auto. "Red Deutsch, dann versteht Dich der Hund."

Die Tankstelle. Dahinter das Gewitter, das uns zu schaffen gemacht hatte und das sich wieder auf uns zubewegte.

Wir fuhren weiter, die Geräte liefen wieder alle, sprich, wir hatten Musik. Ich trocknete auch wieder langsam. Links von uns lagen nach wie vor dichte, tiefgraue Wolken, aber der Himmel war nicht vollständig bedeckt. Ich atmete immer auf, wenn uns die Straße unter blauen Himmel führte und mir wurde Angst und Bang, wenn sich hinter einer Kuppe eine linkskurve vor uns auftat. Hier irgendwo sang Germain Jackson das Lied "And when the Rain begins to fall..." Klang wie Hohn, zumal er das ja wirklich tat.

Ab und zu wurde es verdammt knapp.

Es passierte an diesem Tag noch zwei mal, aber ich konnte jedes mal noch rechtzeitig das Handtuch einspannen. Das ersetzte das Fenster halbwegs. Es saugte sich nur voll und dann tropfte das Wasser in den Innenraum, aber es wurde nicht mehr mit Gewalt hineingepeitscht.
Um halb Neun kamen wir in Villahermosa an. Lateinamerikanischer Straßenverkehr, der alte 200er hatte es schwer, denn flottes Anfahren ist nicht sein Ding. Aber das war es noch nie, insofern war das keine große Umstellung. Es geht schon irgendwie, man muß sich nur zu behaupten wissen. Es mußte gefressen werden, wir fuhren in ein Shoppingcenter. Erst ging ich hinein und holte mir etwas zum Essen, dann ging José los, um sich was zu holen. Er hatte immer so ausgefallene Wünsche, ich wußte nie, ob ich nicht was falsches einkaufe. Der Hund blieb am Parkplatz, ich gab ihm den Rest von dem eben gekauften Huhn. José blieb eine halbe Stunde im Supermarkt. Ich wollte zwei Einkaufswägen wegräumen, die irgendwer hinter meinem Auto stehen gelassen hatte. Ich nahm dein einen in die linke, den anderen in die rechte Hand und schob sie etwas unsanft ineinander, plötzlich verspürte ich einen Schlag mitten im Gesicht. "Was war das denn?" Als erstes hob ich die Kippe auf, die mir aus der Fresse geschleudert worden war, dann sah ich nochmal hin. Die Wucht des Aufpralls hatte mir die Rückwand des vorderen Wagens in die Schnauze schnalzen lassen. Ich stand vor den Wägen, rauchte bedächtig meine Kippe, schüttelte den Kopf und wußte nicht, was ich tun sollte. Meine normale Reaktion wäre gewesen, den Wagen so lange über den Parkplatz zu kicken, bis er sich in seine Bestandteile aufgelöst hat. Aber ich war von meiner eigenen Blödheit so verstört, daß ich dazu nicht in der Lage war. Als ich meine Hand ansah, merkte ich, daß sie voll Blut war. "Nein, nicht auch das noch..." Es fing an, zu schmerzen, aber das war nicht das Problem.

Das war ein weiterer Minuspunkt, wenn die INS mich unter die Lupe nehmen würde.

José kam zurück und fragte als erstes, ob er eine Schlägerei verpaßt hätte. "Ja, ich hab mich mit zwei Einkaufswägen angelegt..." Wir fuhren weiter, ich spürte, wie mir um das linke Auge alles anschwoll und die Nase hatte auch was abbekommen. Ich mußte unwillkürlich an Almut denken, als sie sich kurz vor Brasilien auf dem Schiff einen Nasenbeinbruch geholt hatte. Ich fand die Umstände, unter denen das geschehen war immer reichlich dumm. Jetzt nicht mehr... "Hol ein Eis bei der Tanke, sonst hast morgen eine viel zu große Fresse." Meinte José. Aber ich ließ das sein. Es soll ruhig wehtun, sonst mach ich ja morgen denselben Mist gleich wieder. So setzt wenigstens ein Lerneffekt ein - vielleicht.
Weit fuhren wir nicht mehr. Ich fuhr an eine Tankstelle außerhalb der Stadt. Die war besser als die am Tag zuvor. viel sauberer. Das Auto stellte ich neben einen Sattelschlepper. Ich traute dem Wetter nicht. Zelt konnte ich keines aufbauen, Dach gab es auch keines. Ich klopfte an das Führerhaus.
"Guten Abend. Wann fährst Du denn morgen los?"
"So gegen halb Sieben, Sieben. Wieso?"
"Weil ich mir überlegt hab, daß ich mich unter Deinen LKW leg zum Schlafen. Aber nicht, daß Du mich plattfährst, morgen früh."
"Nein, ich weck Dich dann."
"OK, danke. Gute Nacht."
Ich hängte das Moskitonetz auf, dafür war der Anhänger wie geschaffen. Dann legte ich mich darunter. Der LKW hatte vorwärts eingeparkt. Wenn der mich vergessen sollte und zurücksetzte, dann war ich Knochenmehl, denn ich lag genau hinter der zwillingsbereiften Doppelachse. Ich legte mich mit dem Kopf in Fahrtrichtung, denn wenn das tatsächlich passiert, dann soll es wenigstens schnell gehen, da will ich nicht auch noch die gesamte Prozedur mitkriegen...


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