Afrika 2000
Zweite Etappe
Freitag, den 29. September

Viehtransport in BurkinaAm Morgen, wieder mit vielen Zuschauern, erst gefrühstückt, dann weiter nach Bobo, zum Camping "Casa Africa" fahren und dann an die Reparatur machen. Auf dem Weg trafen wir einen Amerikaner mit ivorischem Kennzeichen, der etwas verstört in den Motorraum seines 124ers blickte. Ich hielt an und fragte, was die "Matter" sei. Er erklärte, daß irgendwas schlagen würde. Immer diese Plastikbomber... Was kann das sein? Gas. Nichts. Läuft gesund - "An original german Diesel, Sir". Ich fuhr vor und zurück, konnte aber nichts feststellen, dann ruckelte ich am Lenkrad und da hörte ich es "Tock - Tock - Tock". Ich erklärte ihm, daß er beruhigt weiterfahren könne, denn das sei nichts ernstes, das macht meiner schon seit ich ihn gekauft habe, vielleicht die Radlager, irgendwas unwichtiges auf jeden Fall...
Ein Schlagloch erwischte ich voll. Das war laut und hatte folgen. Die Innenbeleuchtung und die Uhr fielen aus und sowohl der Blinker als auch der Scheinwerfer auf der rechten Seite waren verrutscht. Gottverdammter Müll!

Mittags (Rkm 12.703) erreichten wir den Camping, stellten das Zelt wieder an den alten Platz und räumten den Kofferraum aus. Hier auf dem Campingplatz kann man übrigens für 200 CFA / Stück die Wäsche waschen lassen und zwar von jemandem, der was von Handwäsche versteht. Ich hatte meine Hosen zwar schon immer wieder gewaschen, aber sauberer waren sie davon nicht geworden. Die Angestellte vom Camping bekam die dreckigste der beiden Hosen, die ich ahtte und als sie sie zurückbrachte, sah sie aus, wie neu. Da kann ich lang schrubben. Und 200 CFA, das ist entsetzlich wenig. Arbeit kostet hier nichts, ist Null wert... Als es zu regnen begann, ließen wir die "Arbeit" kurz ruhen. Der Kofferrauminhalt lag in der Abseite des Zelts und bekamm reichlich Regenwasser ab. Ich rückte ab und zu mal mit dem Spaten an und baute Wassergräben, damit das Wasser auf die Straße fließt und das Zelt in Ruhe läßt. Nach etwa einer Stunde hörte es wieder auf. Ich nutzte die Regenpause, um den Tank auszubauen, es war 14:00 Uhr. Kaum hatte ich das Blech im Kofferraum entfernt, konnte ich das Rätsel lösen. Ich sah statt des erwarteten Tanks nur einen zusammengeknüllten Haufen Blech. Den baute ich aus und zeigte es den anderen.

Welch ein Schwachsinn!!!
v.l.n.r.: Besold, Tank, Joe. "Ich hab die fehlenden 40 Liter gefunden! De hot's variss'n."

Durch die verstopfte Entlüftung und das stetige ansaugen durch die Kraftstoffpumpe entstand im Tank ein Unterdruck, dem die Tankwände nicht standhielten. Sie gaben nach und so zog sich der Tank praktisch zusammen und an einer Stelle verursachte dieses Knicken einen winzigen Harriß. Doch was tun? Einen neuen Tank kaufen? Das kann dauern und wird sicher nicht billig. Ich sagte im Scherz, wir könnten das Teil ja einfach wieder aufblasen. So dumm ist die Idee aber gar nicht und wir ließen es auf einen Versuch ankommen. Deckel zu, Zu- und Rücklaufschlauch knicken, das Leck mit Seife abdichten und dagegendrücken. Jetzt ist nur noch die Entlüftung offen. Da kam der Dieselschlauch aus der Ersatzteilkiste drauf und das offene Ende wurde am Kompressor für die Stoßdämfper angeschlossen. Dann hieß es "Anblasen!" Der Kompressor arbeitete und bließ Luft in den Tank, die durch das Leck zu entweichen versuchte. Ich ging mit der Seife ran un drückte dagegen. Es machte einige male "Wumms" und das ursprüngliche Tankvolumen war schon bald wieder hergestellt. Ha! Wenn das nichts war! Jetzt mußte nur noch das Leck auf irgendeine gescheite Weise abgedichtet werden. Mir fiel nichts ein, aber ich machte auch eine Überleg-Pause, da es wieder zu regnen anfing und verlegte mich auf den weiteren Ausbau der Wasserablaufgräben und ließ es für diesen Tag gut sein.


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© by Markus Besold