Afrika 2000
Die Überfahrt
Donnerstag, den 26. Oktober

Am Vormittag erfuhren wir von Amid, daß heute "Divali" ist, indian Christmas, wie er sagte oder Lichterfest, wie es übersetzt heißt. Eine Bordfeier sollte am Abend stattfinden. Zum Mittagessen erschien kaum einer, dafür fand sich fast die gesamte Besatzung gegen "nineteen hundred" auf dem Achterdeck ein. Wir waren auch eingeladen. Ich versuchte vergeblich, mich etwas ansehnlicher zu kleiden. Die Saloschleicher waren im Kofferraum und das Jakett auf der Hutablage. Die Kistentreter ließen sich nur schlecht verstecken und der Rest der Besatzung, selbst die Maschinenleute, hatte sich die beste Garderobe angezogen und ein Herr Besold fiel ganz naturgemäß aus dem Rahmen. Meinen Vorsatz für das Jahr 1987, einmal im Leben positiv statt immer nur negertiv aufzufallen konnte ich auch diesmal nicht in Tat umsetzten.
Divali-Feier auf dem Achterdeck
Leider unterbelichtet, weil kein Blitz vorhanden.

Die Poller wurden mit Papier versehen und wurden so zu Tischen, auf denen sich bald diverse Spezereien befanden, aber wenig vegetarisches, was JB allerdings elegant erledigte, indem er extra nur für Almut ganz allein einen vegetarischen Teller bereitet hatte. Es gab auch Cola und Fanta in rauhen Mengen. Auch ausgelaufene Seenotraketen wurden unter lautem Jubel abgefeuert, nachdem sichergestellt war, daß sich keine weiteren Fische in der näheren Umgebung befanden. Man bekam hier echt was geboten für sein Geld. Eine Frage blieb mir dennoch unbeantwortet: "Who is driving the ship?" Aber es gab hier nichts, wo man dagegenfahren konnte. Natürlich mußte ausgerechnet heute ein leichter Nieselregen einsetzen.


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© by Markus Besold