Literatur zu Afrika

Durch Afrika Band 1 und 2, von Klaus Därr

Diese beiden Bücher gehören unbedingt ins Handschuhfach. Es ist so wichtig wie Sandbleche und Reservekanister. Ich selbst hatte es selbstverständlich dabei (damals war es nur ein Band), und es half uns weiter an alles Ecken und Enden.
Der vorliegende Band enthält Kurz-Informationen zu 44 afrikanischen Ländern (Praktisches von der Einreise über Währungs- bis zu Sicherheitsfragen, Politisches, Geschichtliches, Allgemeines) und ausführliche Routenbeschreibungen (Sehenswürdigkeiten, Pistenzustand, allg. Schwierigkeiten, GPS-Koordinaten, usw.). Eine Gebrauchsanleitung erleichtert die Handhabe des Führers, Übersichtskarten zu den einzelnen Ländern sowie detaillierte Stadtpläne ermöglichen ein sicheres Fortkommen im jeweiligen Land. Schließlich wird dem Leser ein besonderer Service geboten: Mit dem dem Buch beiliegenden Gutschein kann ein halbjährlich erscheinender Nachtrag gratis bezogen werden.
Dieses Buch ist seit 20 Jahren das Standardwerk für Afrikareisende mit Auto, Motorrad oder Fahrrad, die mehrere Länder bzw. ganz Afrika auf einer Tour durchqueren wollen. Es handelt sich um ein Routenbuch und keinen Reiseführer! Auf ausführliche Informationen zu Land und Leuten wird bewusst verzichtet, um möglichst viele detaillierte, praktische Routeninformationen mit km-Angaben und GPS-Koordinaten, Infos zur Spritversorgung, Unterkunft usw. liefern zu können! Anders wäre es nicht möglich, in zwei Büchern Routen in 45 Ländern Afrikas zu beschreiben. Wer selbst schon mal länger durch Afrika unterwegs war, weiß, dass es kein vergleichbares Werk für eine solche Reise gibt.

Westafrika Band 1 und 2, von Baur, Göttler und Därr

In Ergänzung zu den Routenbeschreibungen "Durch Afrika", die mehr als Autozubehör als als Literatur angesehen werden sollten, empfiehlt es sich, diese beiden Bände als Ergänzung zuzulegen. Die Länderbeschreibungen sind hier wesentlich detailreicher.
Der vorliegenden Band ist hervorgegangen aus dem bewährten Westafrika-Reisehandbuch, das zuletzt in 3. Auflage 1994 erschienen ist. Der von Auflage zu Auflage stetig wachsende Umfang des Buches (bei der letzten Auflage fast 1000 Seiten) hat es notwendig erscheinen lassen, eine Trennung vorzunehmen, die sich auch geographisch/sachlich anbietet: Band 1 widmet sich den Sahelländern, Band 2 behandelt die Küstenländer. Beide Bände enthalten praktische Informationen zur Reisevorbereitung und für die Reise unterwegs, jeweils ausführliche Kapitel zu den einzelnen Ländern und eine Broschüre zu "Gesundheitstips für Fernreisen". Die Reisehandbücher wollen dem Leser/Reisenden neben den reisepraktischen Tips auch Hintergrundinformationen zu Ländern und Leuten vermitteln, die es ermöglichen, den "unheimlichen, schwarzen Kontinent" eben nicht als ein solches Klischee zu erfahren.

 

Afrka - Patt Problemm, von Peter Kohle

Der Reisebericht von Peter Kohle, "Afrika - Patt Problemm", ist auch zehn Jahre nach seinem Erscheinen einer der besten Berichte zum Thema Afrika. Die romantischen Sonnenuntergänge mit dazugehöriger Fauna bilden allerdings eher die Ausnahme. Hier wird über eine Reise in über 40 afrikanische Länder berichtet und es wird kein Blatt vor den Mund genommen. Nichts ist beschönigt, nichts wird verklärt. Korruption bleibt Korruption und wird nicht mit "anderer Mentalität" umschrieben. Man hat das Gefühl "mitzureisen". Der Autor berichtet schonungslos und ehrlich, was es heißt, mit dem eigenen Auto durch Afrika zu fahren. Jedem, der nach Afrika fahren möchte, würde ich dieses Werk dringend anraten, aber auch jedem, der dort war, egal ob Kurzurlauber, Pauschalurlauber oder Individualtourist. Ich selbst las dieses Buch als Vorbereitungslektüre, während der Fahrt und unzählige Male danach. Es ist allerdings nichts für Aposteln der "Political correctness", nichts für Spießer, nichts für selbsternannte Sittenwächter, oder für Leute, die glauben, durch die richtige Ausdrucksweise das Elend aus der Welt zu schaffen.

 

Mein Mercedes ist nicht zu verkaufen, von Jeroen van Bergeijk

Dieses Buch ist zwar von einem sogenennten Tulpenknicker (NL = "Nur Links") geschrieben, aber da die Strecke, die er zurückgelegt hat weitgehend der entspricht, die wir auch zurückgelegt haben, kann ich diesen Bericht nicht unerwähnt lassen. Beim Vehikel handelt es sich um einen Mercedes 190D der W201er-Baureihe, ein paar Jahre jünger und ein paar Kilometer weniger hatte er: Baujahr '88, der fast 500.000 Kilometer. Dafür hatte er den Nachteil, daß das Auto jünger ist. "Ausgleichende Gerechtigkeit". Doch Jeroen van Bergeijk wollte seinen alten Diesel selbst von Amsterdam an die Elfenbeinküste überführen. Daheim bekommt der Kfz-Laie noch einen Crash-Kurs im Wüstensandfahren ohne Allradantrieb, dann geht es los. Fast 10.000 Kilometer liegen vor ihm und seinem Wagen. Die beiden durchqueren Europa und Marokko, die Sahara und Mauretanien, den Senegal, Gambia, das Landesinnere von Mali und Ghana, erleben in Togo einen Staatsstreich, streifen Benin und landen schließlich in Burkina Faso. Dabei kreuzen sie nicht nur die Spuren berühmter Afrikareisender, sondern können mehr als einmal froh sein über hilfsbereite Einheimische und findige Techniker. Den Titel finde ich auch sehr gelungen - könnte von mir sein: Mein Mercedes ist nicht zu verkaufen.

 

Mit der Ente durch Afrika, von Gert Duson

Der Kommunikationswissenschaftler Gert Duson reist zusammen mit einem Freund in einer "Ente" quer durch Afrika, vom Norden bis nach Kapstadt. Dieses Buch schildert nicht nur unglaubliche Erlebnisse, sondern zeichnet auch ein realistisches Porträt des schwarzen Kontinents.
Dieses Buch habe ich mir selbst aufgrund einer Rezension bestellt. Wenn ein sogenannter "Top Rezensent", der sich hinter dem Kürzel "cc" verstecken muß, schreibt, dieser Bericht sei "Zusammen mit Peter Kohles 'Afrika - Patt Problemm' der schlechteste Afrika-Reisebericht aller Zeiten", dann muß das Buch verdammt gut sein. Das bedeutet nämlich nur, daß das Buch nichts für Xenophile Stubenhocker sein kann.

 

Afrika pur: 500 Tage Abenteuer, von Karl Heinz Dienstl

Nur von seiner Hündin Vega begleitet begibt sich Karl Heinz Dienstl auf eine waghalsige Reise quer durch Afrika. In einem Allrad-LKW fährt er die sogenannte Westroute von Marokko bis hinunter nach Südafrika. Von dort aus führt ihn sein Weg über die Ostroute zurück nach Deutschland. Abseits der Touristenrouten findet er atemberaubende Landschaften und taucht ein in fremde Kulturen.
Zahlreiche Abenteuer, skurrile Geschichten und gefährliche Begegnungen warten auf ihn, doch auch unglaublich faszinierende Erlebnisse mit Tieren in freier Wildbahn. Jedoch im Dschungel des Kongo muß sich der Autor die bange Frage stellen, ob dies vielleicht seine letzte Tour ist...
Jenseitz von Verkitschung und Verteufelung ist ein Reisebericht entstanden, der eindrucksvoll das Leben und Überleben in Afrika schildert, eben Afrika pur.
Mit 45 farbigen und 28 schwarz-weiß Photographien.
Eine Leseprobe gibt es hier.

 

Erfahrung Afrika, von Ingo und Jolanda Hoffmann

Dieses Buch ist auch schon seit längerem auf dem Markt. Die Reise führt nach Süden, nach Afrika. Bereits in Marokko wollen sie wieder umdrehen, zu fremd, zu ungestüm begegnen ihnen die Menschen, zu viel fordert das Leben in einem anderen Kulturkreis. Aber zurück und einfach die Erfahrung einer ersten Fernreise aufgeben? Also weiter! Weiter nach Süden, in die Sahara, nach Mauretanien. Heraus aus den bekannten Pfaden des europäischen Massentourismus, hinein in eine auch in Reiseführern nur dürftig beschriebene Welt. Bis Dakar im Senegal wollen sie zumindest kommen. Bis dorthin glauben sie fest, dem Druck wachsenden Heimwehs, schlechter Pisten und einer ungewissen Zukunft standhalten zu können. Zumindest bis Dakar! So weit sind sie dann aber erst gar nicht gekommen. Bereits in Nouakchott, der Hauptstadt Mauretaniens, scheint die Reise vorbei.

 


Reiseberichte   Westafrika 2000

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