Türkeitour 1999
Sonntag, 11. April

Der wurde auf der Fähre verbracht. Wieder hatten wir den Pullman-Raum praktisch für uns allein. Sparsamkeit am falschen Ende, eine Kabine wäre was gewesen, war aber nichts zu machen, obwohl die Fähre fast leer war. Kein Fahrgast weit und breit. Damit die Zeit nicht zu lang wurde, kontrollierte ich den Schmierölstand, den Kühlwasserstand, den Scheibenwaschanlagenflüssigkeitsstand, den Reifendruck, reinigte die Scheinwerfer, verteilte Dosen von Rostlöser und Sprühfett gleichmäßig über bestimmte Karosseriestellen, entfernte angefallenen Müll usw..

Die türkischen Pässe wurden immer einbehalten. Ich schätze, es handelt aich um eine Vorsichtsmaßnahme. Immerhin kann man auf diese Weise hinterher feststellen, wer einen Anschlag verübt hat. Das war mir sonst immer wurscht, aber nicht dann, wenn es sich um meine Beifahrer handelt. "Was soll das? Ich will sofort den Paß von meiner Frau zurück und Zypern wollen wir auch wieder haben. Vogel oder was?" Aber die Dame hinterm Tresen ließ sich nicht die Spur beeindrucken und so bekam Zehra erst kurz vor dem Anlegen in Italien ihren Paß wieder zurück. "Holsch Du deutsches Ausweis, weisch Du?", riet ich ihr dann. Oder zumindest einen neuen türkischen, in dem nicht steht, daß sie mit einem Greiechen verheiratet ist. Was soll das überhaupt?

Um 20:35 Uhr landeten wir in Ancona und ohne großes Theater traten wir das letzte Stück der verhaßten, aber mit jeder Reise untrennbar verbundenen Heimfahrt an. Das muß anders werden. Wann gewinn ich endlich mal im Lotto? Das einzige, was ich mir dann sparen würde, wären die Heimreisen. Anderthalb Stunden nach dem Ausschiffen war der Dieselvorrat schon wieder erschöpft und es war wieder einmal tanken angesagt. Wieso hatte auch keiner daran gedacht, in Griechenland noch einmal vollzutanken?


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